Foto: Katharina Eder
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Vielleicht fing alles damit an, als ich mir mit 4 Jahren die wunderbar pink glitzernde Kunststoffperle meines Kettenbastelkits in die Nase steckte. Natürlich war das damals wenig spaßig, doch hat mich dieses Erlebnis einen meiner wesentlichen Charakterzüge gelehrt: das Wahrnehmen und Erleben meiner Umgebung, der Räume und der darin lebenden Objekte durch den eigenen Körper.
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Im Goldschmieden und Schmuckgestalten habe ich gefunden, nach dem meine Hände, mein Körper, mein Geist so lange gesucht haben. Es ist meine Leidenschaft, in die ich wieder und wieder ganz eintauchen kann, aus deren Quelle ich Kraft schöpfe und in der ich ganz bei mir sein kann und meine Außenwelt für Augenblicke verlassen kann. Dieses Handwerk hat mich mit dem ersten Feilenstrich in den Bann gezogen und seither nicht mehr losgelassen. Es erfordert den Einsatz des ganzen Körpers, 100prozentige Präsenz, eine bubble, in der ich träumen, wagen, sein kann - Grenzen überschreiten, mutig sein und mit den Elementen spielen darf. Wie durch Magie verwandeln sich die verschiedensten Materialien vor den Augen in Kommunikationsobjekte, die mit Bedeutung geladen und zu Zeitmaschinen werden. Die eigenen Hände übernehmen die Rolle des*der Übersetzer*in, sie schlagen die Brücke zwischen einer Idee und dem fertigen Objekt.
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Für mich liegt im Handwerk die Essenz der Stille, die eine Notwendigkeit gegen Schnelllebigkeit und Hektik formt: in ihm schlummert das Wissen von Jahrhunderten und verzaubert mit dieser archaischen Aura. Meine Schmuckobjekte laden zum Verweilen ein, doch noch einmal genauer hinzusehen, doch noch einmal nachzufühlen, wahrhaftig zu erleben. Sie kommunizieren mit ihrer Umgebung und möchten mit dem*der Träger*in in Verbindung treten.